Tokyo – Nach dem verheerenden Erdbeben in Japan und den bislang unabsehbaren Folgen durch die Atomkatastrophe in Fukushima haben erste deutsche Unternehmen beschlossen, Mitarbeiter aus Deutschland, die in Japan stationiert sind, zurückzuziehen.
Entsprechende Hinweise wurden von Beschäftigten geäußert, denen es freigestellt wurde, ob sie nach Deutschland zurückkehren wollen. Problematisch scheint jedoch die Ausreise. Viele Menschen versuchen gen Süden zu fliehen, allerdings ist der Flugverkehr an den großen Flughäfen massiv eingeschränkt, so dass nur ein Teil der geplanten Flüge tatsächlich stattfinden. Allerdings sollen alle Lufthansa-Flüge von Tokio nach Deutschland am Freitag und Samstag erfolgen.
Welche Folgen die Katastrophe für die Infrastruktur des Landes hat, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Wie uns Unternehmensberater per Skype aus Japan berichten, seien die Bürger ausgesprochen besonnen und die Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur zwar deutlich erkennbar, allerdings nicht vergleichbar mit der Erdbebenkatastrophe in Haiti.
Japan leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise und hat trotz geringer Leitzinsen seit Jahren kaum Konjunkturaufschwünge erlebt. Erst vor wenigen Wochen hatte China Japan Rang zwei der größten Volkswirtschaften abgelaufen. Wie Japan diese Krise meistern wird, steht noch in den Sternen, jedoch sind sich die meisten Experten einig, dass auch ohne Atomkatastrophe das Erdbeben zu einer massiven Schwächung der japanischen Volkswirtschaft geführt hätte. Durch die Atomkatastrophe ist jedoch die Prognose für die japanische Wirtschaft noch kritischer.