Nachdem Griechenland durch die Finanzminister der Europäischen Union den dringend notwendigen internationalen 12 Milliarden Euro Kredit erhalten hat, fordert der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel nun einen Businessplan, in dem ein langfristiges Investitionsprogramm beschlossen werden soll, was zur wirtschaftlichen Erholung des schwer angeschlagenen Landes führen soll.
Am Abend hatten die Finanzminister per Videokonferenz abgesprochen, dass die in diesen Monat fällige Teilzahlung aus dem Hilfsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Union EU bereitgestellt werden soll. Wie Keitel der Nachrichtenagentur dpa sagte, seien neben den Sparmaßnahmen und den Finanzhilfen der EU und des IWF ein Paket notwendig, das auf mehrere Jahre angelegt sein muss, um das Land wieder für Investoren attraktiver machen zu können. Für Griechenland sei ein Programm notwendig, das nicht nur aus Ausgabenkürzungen besteht, sondern auch die Einnahmenseite gebührend berücksichtigen würde, so Keitel. Dabei solle der Schwerpunkt nicht auf neue Transfers liegen, sondern die Verbesserung der Investitionsbedingungen sei vornehmlich relevant. Für die Investoren seien auch Steuerehrlichkeit, Bürokratieabbau und Transparenz wichtig. Von der EU Kommission verlangt Keitel die diversen Sektorhilfen zu überdenken und etwa ein integriertes europäisches Energiekonzepts mit Solarförderung für Griechenland zu entwickeln.
Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat berichtet, stieg die Arbeitslosenquote in Griechenland im Mai 2011 einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 11,0 Prozent auf 15,0 Prozent zwischen dem ersten Quartal im Jahr 2010 und des Jahres 2011. Dabei ist der Ausblick nicht erfreulich. Durch die massiven Streiks und Ausschreitungen in Griechenland besteht die Gefahr, dass das Wirtschaftswachstum weiter absinkt und damit auch die Arbeitslosigkeit und der Schuldenstand ansteigt, was wiederum negative Folgen für die schlechte Konsumnachfrage und den Staatshaushalt hätte. Wie berichtet, hatten sich Analysen einer Unternehmensberatung bereits ergeben, dass viele deutsche Firmen sich mit Investitionen in Griechenland derzeit zurückhalten.