Schweizer Franken: Was Unternehmensberatung bewirken kann

Kaum eine Währung ist derzeit weltweit so gefragt wie der Schweizer Franken. Die eidgenössischen Taler erfreuen sich seit Wochen zunehmender Beliebtheit. War zu Beginn des Jahres der Kurs noch bei 1,25 Franken je Euro, ist dieser zwischenzeitlich auf unter 1,05 Franken abgerutscht – mit spürbaren Folgen für die Wirtschaft der Schweiz.

Bedingt durch den starken Franken leidet vor allem die Wirtschaft des Landes. Die Schweiz ist traditionell für ihr hohes Preisniveau bekannt, was für dort ansässige Unternehmen kein Geheimnis ist. Zudem sind die Löhne relativ hoch, auch wenn die steuerliche Belastung der Arbeitsleistung teils deutlich hinter dem deutschen Niveau zurückbleibt. Umso problematischer ist nun für die Schweizer Firmen, dass im Ausland ihre Produkte durch den starken Franken deutlich teuerer wurden. Dies betrifft sowohl die klassische verarbeitende Industrie, den Handel und auch Dienstleister wie Hotellerie, Gastronomie, Banken und Versicherungen. Umgekehrt leidet aber auch der Handel der Schweiz unter wegbleibenden Kunden. Gerade in grenznahen Regionen ist der Konsum teils massiv eingebrochen, da die Schweizer ins Ausland fahren, um dort Konsumgüter zu erwerben. Für Investititionsgüter gilt im Prinzip dasselbe, wobei hier erschwerend hinzukommt, dass die Schweiz zwar technologisch hochentwickelt ist, jedoch in großem Maße auch Hochtechnologien aus dem Ausland bezieht. Gerade für schweizer Investititionsgüterhersteller ergibt sich also eine besondere Notwendigkeit zur effektiven Unternehmensberatung, um die Verluste in Grenzen zu halten.

Was kann „man“ nun gegen diese Währungsturbulenzen tun, die auch an den Börsen für Aufs und Abs sorgen?
Einerseits liegt es natürlich in den Händen der Politik und der Zentralbank, die richtigen Weichen zu stellen, um massive Ungleichgewichte zwischen den Währungen zu vermeiden. In den letzten Tagen hat die Schweiz auch diesbezüglich im Rahmen ihrer Möglichkeiten einige Schritte unternommen. Überraschenderweise hatte sich jedoch die Schweizerische Nationalbank (SNB) heute morgen gegen die Bindung des Franken an den Euro entschlossen. In der Folge legte der Franken zuerst gegenüber dem Euro und anschließend auch gegenüber dem Dollar deutlich zu. Für viele kam der Schritt überraschend, dass die SNB doch auf die Anbindung der Währung an den Euro verzichtet hat. Stattdessen soll eine wichtige Geldmenge deutlich erhöht werden. Die SNB plant schnellstmöglich eine Erhöhung der Sichtguthaben der Banken bei der eidgenössische Nationalbank von bislang 120 Mrd CHF auf 200 Mrd CHF. Durch die Erhöhung der Liquidität soll somit sichergestellt werden, dass der Kurs des Franken nicht noch weiter steigt.

Für Unternehmen ist es jedoch unzureichend, nur auf die Hilfen des Staates zu vertrauen. Hier hat die Stunde einer umfassenden Unternehmensberatung geschlagen. Neben den klassischen Methoden einer Wechselkursabsicherung kommen in den letzten Monaten vermehrt effizientere und modernere Verfahren zum Einsatz, um Wechselkursschwankungen begegnen zu können. Dazu zählt vor allem die Integration von Unternehmensbestandteilen im Ausland. Gerade mittelständische Unternehmen können stark davon profitieren, wenn sie Zweigstellen im benachbarten Euro-Ausland unterhalten. Die Vorteile liegen nicht nur in einer besseren Kundenanbindung, in einer präziseren Marktpositionierung und der Entlastung der Wechselkursunsicherheiten. Auch ein integratives Element in der Wettbewerbssituation darf nicht übersehen werden, welches nicht erst bei den vielberühmten „Global Players“ zustande kommt. Selbst mittelständische und größere Unternehmen können durch eine optimierte Standortausweitung ihre Marktchancen teils drastisch erhöhen. Hier ist es die Aufgabe einer Unternehmensberatung, durch gezielte Nutzen-Risiko-Analysen individuelle Wege aufzuzeigen. Das häufig verwendete Argument, Auslandsstandorte seien mit zu hohen Kosten verbunden, kann gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Währungsschwankungen als meist nicht stichhaltig abgetan werden. Entscheidend ist jedoch immer die individuelle Betrachtung. Eine allgemeingültige branchenspezifische Aussage über Standortpositionierungen eignet sich meist nicht, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.

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