Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (kurz KVP genannt) ist von dem englischen Begriff Continuous Improvement Process (CIP) abgeleitet und beschreibt eine innere Haltung aller Beteiligten am Projektmanagement sowohl in der Unternehmensberatung wie auch im Unternehmen selbst. Infolgedessen durchdringt er alle Aktivitäten und auch das gesamte Unternehmen. Sein Ziel ist eine stetige Verbesserung mit einer möglichst nachhaltigen Wirkung.
Der KVP bezieht sich auf die Bereiche Produkt-, Prozess- sowie Servicequalität, seine Umsetzung erfolgt durch einen Prozess stetiger kleiner Verbesserungsschritte in kontinuierlicher Teamarbeit und steht somit im totalen Gegensatz zu eher großen, sprunghaften, einschneidenden Veränderungen. Der KVP stellt eines der Grundprinzipien im Qualitätsmanagement dar und ist in jedem Fall ein Bestandteil, auf den unter gar keinen Umständen verzichtet werden sollte. Das japanische Kaizen ist dem KVP sehr ähnlich.
Die Voraussetzungen
Die wichtigste Voraussetzung ist der vorhandene Wille der Geschäftsführung, die sich aus dem KVP ergebenden Resultate unmittelbar umzusetzen, den KVP-Teams die Ermächtigung zur eigenverantwortlichen Umsetzung ihrer Ideen zu erteilen und die hierfür notwendigen Ressourcen bereit zu stellen. Eine ausbleibende oder schleppende Umsetzung sorgt hingegen dafür, dass die Motivation der Mitarbeiter zum Mitmachen sehr schnell nachlässt und erlahmt. Sollte eine Umsetzung in Einzelfällen nicht möglich sein, ist es die Aufgabe der Geschäftsführung, den Mitarbeitern dies nachvollziehbar zu begründen. Eine weitere Voraussetzung ist zudem eine Unternehmenskultur, in der viel Wert auf Ideen von Mitarbeitern sowie Teamarbeit gelegt wird. Die Mitarbeiter sollten hierfür nicht nur wirksame Unterstützung erhalten, sondern auch eine öffentliche Anerkennung. Eine entsprechend konstruktive Mitwirkung des Betriebsrates ist ebenfalls von großer Bedeutung. Diese sollte sich jedoch nicht nur auf mitbestimmungspflichtige Sachverhalte beziehen.
Der Ablauf
Der Ablauf eines KVP lässt sich wie folgt beschreiben: zunächst einmal analysieren die Mitarbeiter ihren jeweiligen Arbeitsbereich in Qualitätszirkeln, ehe KVP-Gruppen mit der Erarbeitung von konkreten Verbesserungsvorschlägen beginnen. Damit gute Lösungsvorschläge erreicht werden, erfolgt im Vorfeld zumeist eine Schulung in den Bereichen Teamarbeit und Gruppenmoderation.
Im Folgenden ist ein beispielhafter Ablauf des KPV aufgezeigt:
- 1. Festlegung und Abgrenzung des Arbeitssystems (Was soll alles verbessert werden?)
- 2. Beschreibung des Ist- und Soll-Zustands anhand von Kennzahlen
- 3. Beschreibung und Bewertung von Problemen (Auftreten pro Zeiteinheit oder Objekteinheit – Angebot, Auftrag, Los, etc.)
- 4. Bewertung von Problemen (Energie, Geld, Stress pro Zeiteinheit, Zeit)
- 5. Problemanalyse (Ursachen, Nebenwirkungen, Schnittstellen, Zusammenhänge)
- 6. Sammeln von Lösungsideen (z.B. Brainstorming)
- 7. Bewertung und Auswahl der Lösungsideen
- 8. Ableitung von Maßnahmen, Bewertung des Aufwands und des Ertrags
- 9. Präsentation der Ergebnisse vor dem Entscheidungsgremium
- 10. Vereinbarung der Maßnahmen (Wer führt was bis wann aus?) und Klärung der Ressourcen
- 11. Umsetzung der Maßnahmen
- 12. Prüfung des Erfolgs
Die einzelnen Schritte lassen sich zudem ohne Probleme einzelnen Phasen des Demingkreises (PDCA-Zyklus) zuordnen. Auch dazu kann Ihnen unsere Unternehmensberatung wertvolle Hilfestellungen leisten.
Die praktischen Ergebnisse eines KVPs
Der KVP sorgt dafür, dass Ressourcen und Synergien entdeckt, Arbeitsabläufe und Prozesse optimiert sowie Produkte und Kundenzufriedenheit erheblich verbessert werden können. Darüber hinaus können die Verschwendung reduziert, Kosten verringert, die Fähigkeiten, die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter geweckt, die Teamarbeit und die Unternehmenskultur verbessert und der Leistungsdruck verringert werden.