Nach Berechnungen einer Unternehmensberatung würden die Kosten des Rückabwicklung der deutschen Atomkraftwerke deutlich unter den Rückstellungen liegen, die die Energiekonzerne zurückgelegt haben. Auf 18 Milliarden Euro hat die Unternehmensberatung Arthur D. Little die Kosten beziffert, die für den Rückbau der AKWs anfallen würden, wie das Handelsblatt berichtet. Bis zum Ende des Jahres 2010 hatten die vier großen Konzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall allerdings Rücklagen um Umfang von mehr als 28 Milliarden Euro für die Stilllegung der Kraftwerke gebildet. Die Unternehmensberatung schätzt die Kosten je AKW auf 670 Millionen Euro bis 1,2 Milliarden Euro. Wie verlässlich diese Zahlen sind ist jedoch weitgehend unklar, da bislang von Seiten der Atomindustrie verlässliche Daten meist fehlen.
Das Atomgesetz sieht vor, dass die deutschen Atomkonzerne verpflichtet sind, für die Stilllegung und den Abbau der Atomkraftwerke Rückstellungen zu bilden. Auch für die Aufberetung und Entsorgung des radioaktiven Mülls sind bilanzielle Rückstellungen zu bilden. Im Dreizehnten Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes (AtG) wurde am 30. Juni 2011 vom Deutschen Bundestag beschlossen, dass der Ausstieg aus der Kernenergie abschließend geregelt wird. Zudem wurde von der Bundesregierung am 6. Juni 2011 beschlossen, dass acht Kernkraftwerke vom Netz gehen sollen und der stufenweise Atomausstieg bis zum Jahr 2022 erfolgen soll. Die Wirtschaft hatte gegen die Pläne der Regierung Vorbehalte geäußert.