Berlin – Wie aus einer Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hervorgeht, rechnen die deutschen Exporteure mit einer deutlichen Abschwächung der Industriexporte im neuen Jahr 2011. Stiegen die Exporte im vergangenen Jahr noch um 17 Prozent, so verlangsamt sich die Exportzunahme dieses Jahr auf sieben bis acht Prozent, so der BDI.
Die Gründe für die schwunglosere Dynamik sind vor allem Nachholeffekte, die aus dem Krisenjahr 2009 entstammen sowie die Verringerung staatlicher Konjunkturprogramme in vielen Ländern. Außerdem wollen viele Regierungen die Haushaltskonsolidierungen vorantreiben, was auch deutschen Exporten zusetzen dürfte. Vor allem die europäischen Krisenländer wie Irland, Spanien, Portugal und Griechenland müssen sich dem Sparzwang der EU beugen.
Allgemein wird mit einem Anstieg des Welthandels um voraussichtlich sieben Prozent in 2011 gerechnet. 2010 legte der Welthandel noch um 10,4 Prozent zu.
Der Anteil deutscher Exporte am Welthandel wird sich damit auf etwa 9 Prozent einpendeln. Vorreiter in Sachen Export bleibt der Sektor Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von der Automobilindustrie und der Elektroindustrie. Dabei gewinnen vor allem die Märkte in Lateinamerika und Asien an Bedeutung. Hier wird mit einem überdurchschnittlichen Absatz deutscher Industrieprodukte gerechnet. Nach wie vor sind hier deutsche Produkte beliebt, was auch die Einschätzung vieler Unternehmensberatungen ist. Gerade in den asiatischen Ländern wird noch mit höheren Wachstumsraten über 8 Prozent gerechnet.