EX Arcandor-Chef Middelhoff: Schadenersatzklage wegen Anleger-Täuschung

Essen – Der ehemalige Vorsitzende des Touristik- und Handelsunternehmens Arcandor, Thomas Middelhoff, sieht sich einer Klage am Essener Landgericht gegenüber. Middelhoff wird verklagt, weil ihm vorgeworfen wird, Anleger über die Situation des Konzerns, zum dem auch Karstadt gehört, getäuscht zu haben. Als Kläger tritt der Chefredakteur der Zeitungsgruppe „Welt“, Jan-Eric Peters auf. Die Welt-Gruppe gehört zum Axel-Springer-Medienkonzern.

Dabei klagt Peters jedoch als Privatmann. Seine Forderung vor Gericht lautet auf rund 5000 Euro Schadenersatz. Hintergrund ist, dass Middelhoff als damaliger Arcandor-Chef im September 2008 eine Kapitalerhöhung kategorisch ausgeschlossen hat, obwohl das Unternehmen bereits angeschlagen war.

Peters sagte, dass er aufgrund dieser Meldung im „Tagesspiegel“ vom 22. September sich entschieden habe, insgesamt 70 000 Arcandor-Aktien zu erwerben. Wenige Tage danach hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung beschlossen, was den Aktienkurs deutlich fallen ließ.

Dadurch sei Peters ein Verlust von 50.000 Euro entstanden. Weshalb allerdings er nur eine Schadensersatzforderung von 5.000 Euro vor Gericht geltend macht, wurde nicht bekannt.

1 Kommentar

  1. Warum er nur 5.000 gerichtlich geltend macht? Ich vermute folgendes: 5.000 sind genau die Grenze um am LG klagen zu können, er spart sich also das Amtsgericht und somit eine Instanz ein. Und 5.000 reduzieren die Prozesskosten und das Risiko im Verlustfall. Wenn er jedoch mit 5.000 gewinnt, kann er die restlichen 45.000 leicht „nachschieben“.

    Also, die Klage ist sehr kostenoptimiert und scheint mehr der Erlangung medialer Aufmerksamkeit als dem wirtschaftlichen Erfolg zu dienen.

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