Kommt er oder kommt er nicht? Der Grexit, der Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone? Das ist die beherrschende Frage in der derzeitigen Diskussion, nicht nur in Europa sondern praktisch weltweit.
Denn die Folgen sind kaum abschätzbar. Zwar kann man ungefähr modellieren, was eine neue Währung für die griechische Wirtschaft bedeuten würde, die Abwertung würde Importe verteuern (und zwar massiv), aber Exporte deutlich vergünstigen, aber welche Folgen sich etwa für Deutschland oder die anderen EU-Länder ergeben ist alles andere als einfach zu prognostizieren.
Besonders sorgenvoll schaut man in den südlichen Peripherienationen Italien, Spanien und Portugal auf die Entwicklungen an der Ägäis. Denn dort sind zwar zarte Wachstumsraten zu verzeichnen, die Gesamtsituation ist allerdings was die Arbeitslosigkeit, die Exportsituation und das industrielle Wachstums anbelangt nach wie vor dramatisch. Ein Rückfall in schlechtere Zeiten ist durchaus möglich.
Wie eine Umfrage der Golfmann-Stahlberger Unternehmensberatung zeigt, sind derzeit 58% der befragten Unternehmensberater der Ansicht, dass der Beratungsbedarf auch für deutsche Firmen mit Exporttätigkeit erheblich gestiegen ist. Die Unsicherheit bezieht sich dabei nicht nur auf Griechenland, sondern eben auch auf Italien oder Frankreich, die im 48. Monat nacheinander eine Steigerung der Arbeitslosigkeit vermelden lassen.
Etwa 39% der befragten Unternehmensberatungen sehen es als notwendig an, die strategische Ausrichtung von Unternehmen zu ändern, die ausschließlich exportorientiert tätig sind. Und ganze 72% gaben an, dass sie bereits von Bestandskunden auf die Konsequenzen eines Grexit für ihre Auftragslage angesprochen worden sind. Darauf werden Unternehmensberatungen Antworten finden müssen, und das zeitnah. Denn keiner weiß wirklich, wie die Lage in der Euro-Zone sich weiter entwickeln wird.
Foto von archer10