Griechenlands Staat braucht ab 18 Juli wieder Geld

Athen – Laut der griechischen Zeitung „Kathimerini“ wird es für Griechenland Mitte Juli wieder ernst. Am 18 Juli sollen die Geldreserven aus dem Rettungspaket aufgezehrt sein. Das hieße, dass die Europäische Union EU, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) spätestens dann weitere Mittel aus dem Rettungsfonds des schwer angeschlagenen Landes freigeben müssten, um den Staatsbankrott zu verhindern und den Euro so in schwere Schieflage zu bringen.

Zudem will die griechische Regierung ein bislang beispielloses Sparpaket starten. Das Privatisierungsprogramm für staatliche Immobilien und Güter soll zudem flankiert werden von zahlreichen Steuererhöhungen, etwa auf Immobilienbesitz. Auch weitere Kürzungen von Löhnen bei Staatsdienern und von Pensionen und Renten können nicht mehr ausgeschlossen werden. Unternehmensberatungen zufolge ist die griechische Wirtschaft derzeit schon schwer angeschlagen. Das private Konsum werde dieses Jahr einen massiven Einbruch erleben nach den Kürzungen bei Löhnen und gleichzeitigen Abgabenerhöhungen, so Experten.

Zudem werden die Chancen Griechenlands ohne Umschuldung aus der Misere zu kommen als schlecht bewertet. So hatte die US-Ratingagentur Fitch die Bonität des Landes wiederum deutlich gesenkt – und das obwohl ein weiteres Sparpaket geplant ist. Um ganze drei Noten von „BB+“ auf „B+“ wurde die Bonität der Hellenen schlechter eingestuft. Der Ausblick bleibt zudem negativ. Auch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hatte Anfang April die Bonität um zwei weitere Noten reduziert. Auch dort herrscht eine negative Stimmung, was den Ausblick angeht. Die dritte große Ratingagentur Moodys könnte eventuell auch die Zahlungsfähigkeit schlechter einstufen, wie Medien berichteten. Auch hier sei eine Absenkung der Bonität denkbar.

Experten bezweifeln, dass es ohne eine Umschuldung oder gar einen Austritt Griechenlands zu einer Erholung des Landes kommen kann. Durch das Sparpaket werde die Situation nur noch verschärft, so Fachleute. Zudem sei die Bevölkerung mit der Geduld am Ende, immer mehr wandeln sich Demonstrationen in offenen zivilen Ungehorsam um und die Menschen boykottieren die staatlichen Sparbemühungen, da ihnen oftmals aufgrund der finanziellen Notlagen kaum Alternativen bleiben.

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