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Unternehmensberatung: Japanische Tragödie hat weitreichende Folgen für Weltwirtschaft

Kaum eine Stunde vergeht ohne neue Hiobsbotschaften aus dem einst so starken Reich des fernen Ostens. Nach unzähligen Erdbeeben, dem Tsunami mit seiner unbändigen Zerstörungskraft und dem dramatischen Versagen der Sicherheitstechnik in den AKWs von Fukushima schaut die Weltöffentlichkeit besorgt auf die weitere Entwicklung Japans.

Die Menschen taumeln von einem Horror in den nächsten, so ein Unternehmensberater, der noch vor wenigen Tagen in Tokio den Schrecken des Erdbeebens unmittelbar erleben musste und nun das Glück hatte, mit einer der letzten Lufthansa Maschinen die japanische Hauptstadt verlassen zu können. Hamsterkäufe und Notversorgung an Lebensmitteln und Wasser stehen nun bei den Menschen an oberster Stelle. Der Strom ist rationiert, viele Unternehmen fahren ihre Produktion herunter, um Energie zu sparen. Wer kann, verlässt die Region um Tokio und flüchtet sich in den Süden oder ins Ausland – wohlwissend, dass auch hier nicht von Sicherheit die Rede sein kann, denn die radioaktive Strahlung macht vor nichts halt.

Über die Folgen für die Weltwirtschaft wird heftig gestritten. Zwar haben sich die Börsen weltweit wieder etwas gefangen – selbst der Nikkei 225 stabilisierte sich bei 9.093,72 Punkten mit einem Plus von 488,57 Punkten bzw. 5,68 % – aber die Risiken für die globale Wirtschaft sind nicht vom Tisch. Problematisch erscheint vor allem die radioaktive Kontamination, die Japan und der angrenzenden Region akut droht. Dadurch könnten Teile des Landes unbewohnbar werden, was nicht nur dramatische Folgen für die Bevölkerung sondern auch für den Wirtschaftsstandort Japan hätte.

Aber auch für die anderen Länder besteht Grund zur Sorge. Einerseits ist die Debatte um die Sicherheit der Kernkraft in praktisch allen Staaten neu entflammt. Besonders heikel wird die Lage dort, wo sich Länder fast vollständig der Kernkraft hingewandt haben. Frankreich etwa bezieht zu 80 Prozent den Strom aus Kernenergie. Eine Abkehr dieser Energieform würde zwangsläufig auch Konsequenzen für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes nach sich ziehen. Auch in den USA ist die Stimmung angespannt. Dort kommt noch das massive Schuldenproblem des Staates hinzu, welche die Wirtschaft unter Druck setzt.

Nun könnte man mutmaßen, dass die Folgen für die anderen Länder sich dennoch im Rahmen halten. Eine Blitzumfrage unter Unternehmensberatungen brachte jedoch die Skepsis vieler Consultants zum Ausdruck, dass die Folgen kaum abschätzbar sind. Einerseits würden Produktionsengpässe, die aus der Einstellung der japanischen Ökonomie folgen zwar unmittelbar mit Kapazitätsausweitungen in anderen Teilen der Erde aufgefangen, andererseits kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Nachfrageverhalten der Konsumenten ändern könnte – mit Folgen für Konsumgüter- wie auch Investitionsgüterindustrie.
Unmittelbar negativ betroffen könnten durch die radioaktive Kontamination auch die Luftfahrtindustrie, der Rohstoffsektor und die Lebensmittelindustrie sein.

Gibt es also keine „Gewinner“? Natürlich! Wie so oft bei schweren Krisen sind Edelmetalle wie Gold und Silber stärker nachgefragt und trotzen dem Trend der Kurseinbrüche. Summiert man zudem die Libyen-Krise, die Unsicherheit bezüglich der Euro-Krisenstaaten Spanien, Portugal, Griechenland und Irland sowie die massive Staatsverschuldung der USA hinzu, braucht es wenig Phantasie sich vorzustellen, dass der Run auf das Gold auch weiterhin anhalten könnte

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