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Migration geht ökonomisch zulasten der Ausländer

Nürnberg – An den Stammtischen ist meist schon das Urteil über ausländische Arbeitskräfte in Deutschland gefällt. Sie nehmen deutschen Arbeitslosen die Jobs weg und sorgen dafür, dass das Lohnniveau sinkt. Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 22.12.2010, ist diese Argumentation nicht haltbar.

Das Institut der Bundesagentur für Arbeit untersuchte, welche Folgen eine Nettozuwanderung von 450.000 Erwerbspersonen nach Deutschland haben würde. Dabei wurde ein Lohnrückgang von 0,1 Prozent und ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 0,1 Prozentpunkte für die einheimischen Arbeitnehmer errechnet. Langfristig könne sogar mit einem Lohnzuwachs für die einheimische Bevölkerung von 0,1 Prozent und mit einer Abnahme der Arbeitslosenquote um 0,06 Prozent gerechnet werden.

Anders jedoch die Situation für ausländische Erwerbstätige in Deutschland. Deren Arbeitslosenquote würde nach der Simulation langfristig um 1,2 Prozentpunkte zunehmen und ihre Löhne könnten um 1,1 Prozent fallen. Die Ursache liegt in der Konkurrenzsituation der Neuzuwanderer zu den bereits etablierten ausländischen Arbeitnehmern. Während kaum Verdrängungseffekte für einheimische Erwerbstätige zu erwarten sind, würde der Wettbewerb zwischen Ausländern, die in Deutschland bereits tätig sind und solchen, die neu nach Deutschland einwandern, deutlich intensiver, so die Studie weiter. „Die Ausländer tragen somit die Kosten der Migration“, erläutern die Arbeitsmarktforscher des Instituts Herbert Brücker und Elke Jahn in ihrer durchgeführten Studie.

Gesamtwirtschaftlich profitiere Deutschland jedoch von der Zuwanderung ausländischer Erwerbstätiger. Dabei ist die Bilanz umso günstiger, je höher das Qualifikationsniveau der Zuwanderer ist und je besser die Neubürger in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden könnten.

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