Portugal will keine Staatshilfen brauchen müssen

Wie Portugals Regierungschef José Socrates erklärte, werde sein Land trotz seiner hohen Schuldenlast keine internationalen Finanzhilfen benötigen. Er widersprach damit erneuten Spekulationen, dass Portugal alsbald Hilfen aus den Töpfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds benötigen würde. Socrates sagte, dass Portugal seine Arbeit gemacht habe, indem ein hartes Sparprogramm dem Lande aufgebürdet wurde, was die Schulden senken soll.

Allerdings ist fraglich, wie ernst man den Regierungschef nehmen kann. Denn die portugisische Notenbankerin Teodora Cardoso sagte, dass eine Unterstützung durch den Euro-Rettungsschirms Vorteile für das Land auf der iberischen Halbinsel hätte. Dadurch müsste Portugal nicht mehr ganz so intensiv sparen.

Warum Portugal so sehr sich den Hilfen anderer Länder widersetzt, kann durch die umfänglichen Auflagen am ehesten erklärt werden. Kredite, die von Euro-Partnern und dem IWF fließen, sind immer mit Restrukturierungsbedingungen wie im Fall Irlands oder strengen Sparmaßnahmen verbunden, die die Handlungsfähigkeit einer Regierung einschränken. Offenbar will gerade die die portugisische Regierung verhindern.

Berichten zufolge gibt es Gerüchte, dass ein Rettungspaket der EU bereits vorbereitet wird und die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. So hatte der „Spiegel“ berichtet, dass die französische und deutsche Regierung Portugal dazu bewegen wollen, die Hilfen der EU anzunehmen, um so die Ausweitung der Schuldenkrise zu vermeiden.

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