Berlin – Auch wenn das Jahr 2010 noch nicht am Ende angekommen ist, überschlagen sich derzeit die führenden Wirtschaftsinstitute schon mit Prognosen für das kommende Jahr 2011. Dabei ist die Spanne dessen, was die Ökonomieexperten prophezeien größer als selten zuvor.
So sieht etwa das Münchner Ifo-Institut ein stabiles Wachstum der Volkswirtschaft von 2,4 Prozent. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, erklärte der „Bild“-Zeitung, er sehe einen stabilen Aufschwung, der aber „nicht mehr ganz so stürmisch“ weitergehe.
Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz dämpft jedoch derart freudige Aussichten. Er sieht zwar auch ein Wachstum von 2,2 Prozent, was jedoch vornehmlich durch einen statistischen Überhang aus 2010 zustande kommt. Rechnet man diesen Effekt heraus, schätzt Franz das Wirtschaftswachstum auf magere 0,7 Prozent. Damit wachsen auch in 2011 die Bäume nicht in den Himmel, so Franz gegenüber Spiegel-Online.
Nahezu alle Experten warnen vor deutlichen Gefahren. Vor allem die Schuldenkrise in Europa und die anhaltend schlechte Verfassung der USA machen den Ökonomen Sorgen. Vor allem wird immer wieder betont, wie wichtig eine Konsolidierung des deutschen Staatshaushaltes ist, damit die Staatsverschuldung nicht weiter aus dem Ruder läuft. Deshalb wird auch von den meisten Ökonomen der Regierung dazu geraten, keine Steuersenkungen durchzuführen.
Erfreulich jedoch ist, dass alle Experten einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr voraussehen. Die 3 Millionen-Marke wird nach Ansicht der Volkswirte dann wieder unterschritten werden.