Noch vor wenigen Tagen feierten die Finanzmärkte historische Allzeithochs bei Gold und Silberpreisen. Nun kommt das große Erwachen. Nachdem das Silber in Frankfurt noch vor einer Woche den Rekordwert von 49,51 Dollar die Feinunze erreichte, hat sich seither der Preis für das Edelmetall deutlich verringert.
Um ganze 22 Prozent fiehl der Preis für Silber, was den Preis auf nunmehr 38,75 Dollar senkte. Das entspricht einem Minus von über 10 Dollar pro Feinunze, die etwa bei 31 Gramm liegt.
Hintergrund ist unter anderem die Erhöhung der Sicherheitsleistungen für Terminkontrakte ein einigen Weltbörsen wie in New York oder Peking. An der New Yorker Warenterminbörse stieg am Mittwoch abermals die Sicherheitsleistung für Silber Terminkontrakte um mehr als 10 Prozent an. Innerhalb von 14 Tagen ist das Plus noch enormer und liegt nahe 90 Prozent.
Auch der Goldmarkt ist unruhig geworden. Heute hat Mexiko angekündigt, den Bestand des wertvollen Edelmetalls um 100 Tonnen in den letzten Monaten erhöht zu haben. Hintergrund ist die Sorge der Mexikaner, die USA könnten ihre Schuldenproblematik nicht in den Griff bekommen und der Dollar könnte sich als Leitwährung verabschieden.
Für Unternehmen ist diese Situation kritisch. Viele Unternehmensberatungen raten derzeit davon ab, Edelmetalle als Sicherheiten anzuschaffen. Die Lage ist nach wie vor spekulativ, der Goldpreis liegt über 1520 Euro je Feinzunze, was zwar nicht mehr einem Allzeithoch entspricht, dennoch sehen viele Analysten die Gefahr, dass die Preise deutlich nachgeben können.
„Die Gefahr einer Preiskorrektur bei Gold auf unter 1300 Dollar ist nicht unrealistisch“ so August Renner, selbstständiger Edelmetall-Analyst. Wer nun einsteigt, muss um die Risiken wissen. Für Unternehmen ist die Lage noch riskanter, da Unternehmen in der Regel schnell über liquide Mittel verfügen müssen. Was Silber und Gold anbelangt ist jedoch der Tagespreis entscheidend – und der unterliegt starken Schwankungen.