Von den Medien und der Regierung wird oftmals vermeldet, dass der Weg aus der Finanzkrise begonnen habe. Dabei sind die westlichen Länder höher verschuldet, als jemals zuvor. Inflation und Staatsbankrott könnten die Folge sein. In einem Gespräch mit einem Partner der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, Daniel Stelter, wurde im manager-magazin über die derzeitige Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Geldwert, sowie die Konsequenzen für Unternehmen gesprochen.
Stelter sprach von einem Schuldenberg, der nicht nur die Staaten, sondern auch die Privathaushalte und Firmen belaste. Diese Schulden belaufen sich auf 200 bis 400 Prozent des BIP und zeigen somit die enormen Verbindlichkeiten. Dabei wurde die demografische Entwicklung noch gar nicht mit berücksichtigt. Diese Schulden, so Stelter, sind auf über Jahrzehnte lang sinkende Zinsen zurückzuführen. Diese animierten die Bürger und den Staat und dadurch die gesamte Wirtschaft, zu einem immer größer werdenden Schuldenberg. Dieser hat sich über Jahre hinweg angestaut und beginnt nun zu einem ernsten Problem zu werden.
Ein Blick in die Vergangenheit verspricht jedoch Hoffnung. Höhere Schuldenstände wurden von den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien nach dem 2.Weltkrieg angehäuft. Diese konnten über mehrere Jahrzehnte hinweg abgebaut werden. Leider lässt sich diese Prognose nicht auf die heutige Zeit anwenden, da die demografische Entwicklung einen rückläufigen Status aufweist. Lt. Stelter ist ein Szenario denkbar, bei dem der Staat mit hohen Inflationsraten die Staatsanleihen senken kann, der Normalverbraucher jedoch an Geldwert verliert. Steigende Zinsen sind der Beginn. Der Steuerzahler muss die Fehler der vergangenen Jahre ausgleichen. Eine schleichende Inflation wird für den Bürger erträglich sein, wobei er nominal dennoch eine Mehrbelastung hat.
Die Alternative zu diesem Szenario wäre eine Deflation, diese würde die Wirtschaft hingegen komplett lähmen und zu einer noch größeren Belastung führen. Die derzeitige Sparstrategie der westlichen Länder sei ebenfalls zum Scheitern verurteilt. Eine geordnete Inflation scheint die praktikabelste Lösung, wobei die etablierten Unternehmen dabei die größten Überlebenschancen hätten. Für Unternehmen ist eine Inflation jedoch nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance seine Marktlage zu festigen oder auszubauen.
