Gut geht es dem US-Arbeitmarkt in den letzten Jahren wahrlich nicht. Zwar wurden im Dezember des letzten Jahres 103.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, dennoch hatten Analysten deutlich mehr erwartet. Insgesamt hat sich die Arbeitslosenquote so stark wie seit anderhalb Jahren nicht mehr gesenkt und sank von 9,8 Prozent im November 2010 auf 9,4 Prozent im Dezember.
Die Fundamentaldaten sprechen dabei eine klare Sprache. Viele Experten erwarten, dass die US-Notenbank FED an ihrer Geldpolitik nichts ändern wird, um die hohe Arbeitslosigkeit nicht noch dramatischer werden zu lassen. Im November des letzten Jahres hatte die FED ein massives Wertpapierankaufprogramm im Umfang von 600 Milliarden Dollar angekündigt, um die Konjunktur zu stützen. Viele erwarten, dass dieses Programm erst dann ein Ende findet, wenn die Arbeitslosenquote unter neun oder acht Prozent sinkt, auch wenn die Inflation durch die Geldvermehrung durchaus im Focus der Betrachter bleiben dürfte.
Wie US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des US-Senats sagte, komme die Wirtschaft zwar in Schwung, aber noch reiche die Erholung nicht aus, um die Arbeitslosigkeit deutlich zu reduzieren. Dadurch sei der Druck auf die Konjunktur immer noch erheblich, weshalb es noch „einige Zeit dauern“ würde, bis die Arbeitslosigkeit wieder auf Normalmaß zurückkehre. Bernanke schätzt, dass dies noch „vier bis fünf Jahre“ dauern könne.
Positive Signale kamen von verschiedenen Einkaufsmanagerindizes und den Auftragseingängen von US-Industriefirmen. Dennoch rechnen Fachleute nicht damit, dass sich viel an der Arbeitlosenzahl ändern wird. Gerade die Langzeitarbeitslosen sind ein großes Problem und wirklich Aufschwünge sind eher im Dienstleistungsbereich zu verzeichnen. Hier wurden immerhin 115.000 neue Jobs geschaffen. Dagegen muss die Administration sparen: die Bundesstaaten und die Zentralregierung bauten 10.000 Stellen im letzten Jahr ab.